Spartanrace Trifecta Wochenende Tirol 2017

Das Spartanrace in Tirol ist ein absolutes Highlight in der europäischen OCR Szene. Unter der Aufsicht des Wilden Kaisers wird den Läufern extrem viel abverlangt. Höhenmeter ohne Ende, eine anspruchsvolle Strecke mit viel Wasser in Form von Bächen und Seen, eine Kiesgrube und viele Kanäle sowie unzählige Hindernisse (darunter der gefürchtete Carry den Berg rauf) warten und versprechen Schmerz, Leid, Glanz und unvergessliche Erlebnisse.

Längst hat sich diese Veranstaltung auch im Ausland herumgesprochen, so dass auch dieses Jahr Robert Kilian, einer der besten OCR Sportler der Welt und mehrfacher Weltmeister sich das zweite Jahr in Folge mit der europäischen Elite misst.

Gestartet wird auf vier Distanzen. Die Kinder starten beim Spartanrace Junior. Dabei müssen die Kleinsten 900 Meter, die etwas Älteren (ab 11 Jahre) ca. zwei Kilometer + Hindernisse bewältigen. Hinzu kommen die Sprintdistanz (5+ Kilometer), Super (10+ Kilometer) sowie Beast (20+ Kilometer) auf denen man sich beweisen kann. Wer es noch härter möchte, der kann das Trifecta Weekend buchen und einfach alle drei Distanzen laufen!

Wie es nicht anders zu erwarten war, starten unsere Läufer(innen)  in allen vier Wettbewerben. Dabei stellen wir alleine auf die Langdistanz (Beast) unglaubliche 30 Starter! Damit startet in Tirol insgesamt 35 Läufer des OCR Munich e.V. – Hier sind unsere Starter, zugeordnet auf die Distanzen:

Spartan Junior (Freitag): Angelina, Dominic, Henry, Etienne
Spartan Beast Elite: Nici, Duracell,
Spartan Beast Competitive: Sigi, Irene, Uwe
Spartan Beast: Ediceh, Nena, Gregor, Gaby, Nadine, Lisa, Claudi, Mike, Sven G., Moni, Oli, Thomas, Anett, Alex, Steven, Michi, Denny, Alejandro, Elli, Robert, Anette, Kai, Marco, Domenico, Bernd, Tim
Spartan Sprint: Duracell, Ediceh, Tim, Claudi, Mike, Nici, Michi, Denny, Elli, Robert, Bernd
Spartan Super (Sonntag): Tim, Ediceh, Claudi, Mike, Duracell, Nici, Bekky, Oli, Michi, Denny, Alejandro, Elli, Robert, Bernd

Das ist einfach unglaublich, uns gibt es erst seit Januar 2017 !!!

Freitag, der 08. September – Ankunft in Oberndorf und Spartan Junior

Nach etwas über zwei Stunden Autofahrt erreichen wir Tirol und checken in unserer Pension ein. Die Meisten von uns wohnen etwa 25 Minuten Autofahrt entfernt von Oberndorf, in Brixen im Thale (Pension Sonnhof). Wir nehmen es bereits vorweg, die Pension ist einfach klasse! Vom Frühstück über Sauberkeit, Zimmergröße und Freundlichkeit der Gastgeberin stimmt einfach alles!!! Danke Frau Fuchs für die schöne Zeit und für Ihre Geduld mit uns.

Jetzt geht´s los Richtung Oberndorf. Angelina und Dominik sind bereits aufgeregt, denn sie müssen heute noch beim Spartan Junior ran! Auf dem Gelände angekommen, treffen wir zahlreiche Bekannte, die Meisten davon mittlerweile eher lieb gewonnene Freunde! Wir holen die Startunterlagen für die Kinder und uns selbst und treffen bei der Registrierung zahlreiche, weitere OCR Munich Leute. Es ist einfach herrlich! Überall Menschen die man sehr gerne sieht.

Nun sind die Kinder dran!

Wie auch bei den Erwachsenen starten auch bei den Junioren zahlreiche OCR Munich Kinder, vertreten in allen Altersklassen. Den Anfang bilden Etienne und Henry auf der 900 Meter Bahn. Zahlreiche Hindernisse gibt es zu bewältigen aber die Beiden schlagen sich hervorragend. Mit dem ihnen angeborenen Killerinstinkt und grenzenlosem Support durch die Eltern kontrollieren sie jederzeit Strecke und Gegner, so dass sie glücklich und äußerst verdient ihre verdienten Medaillen empfangen.

Diese hohen Vorgaben sind für Angelina und Dominik Motivation und Ansporn, auch wenn ihre Strecke über 2 Kilometer führt und noch zusätzliche, äußerst herausfordernde Hindernisse enthält. Seile müssen bezwungen, durch den Schlamm gerobbt werden und sogar die beiden, mit Cargonet bespannten Schiffscontainer werden mühelos bezwungen. Auch bei den Beiden warten die verdienten Finishermedaillen im Ziel!

Wir gratulieren allen herzlich. Das hat nach viel Spaß und Freude ausgesehen. So wie es sein soll!

Der Abend kommt und essen gemeinsam beim Italiener, bevor wir in unsere Unterkünfte fahren und müde ins Bett gehen. Wir haben dieses Wochenende viel vor, da brauchen wir den Schlaf.

Samstag, der 09. September – Beast und Sprint

Heute ist Großkampftag. Über 7000 Starter, darunter über 30 des OCR Munich versuchen heute das Beast zu bezwingen. Manche die Sprint-Distanz, und wieder Andere Beide! Der Tag beginnt sehr früh mit einem Frühstück und der Anreise zum Gelände. Wir treffen kurz vor acht dort ein und feuern unsere ersten Starter (Nicole und Sven) in der Elite an. Um 08:00 Uhr ertönt der Startschuss und die erste der zahlreichen, noch folgenden Startwellen ist auf der Strecke. Vor ihnen liegen über 26 Kilometer, etwa 1600 Höhenmeter und zahlreiche Hindernisse.

Diesen beiden Startern folgen 28 weitere Starter auf die Beast Distanz, verteilt auf mehrere Startwellen. Erst müssen wir uns im Kieswerk beweisen und werden bereits nach knapp zwei Kilometer komplett nass, da wir durch einen kleinen See schwimmen. Holzwände, zahlreiche Carries, der Hercules Hoist und andere, kleine Schweinereien erwarten uns und wir freuen uns drüber. Nachdem wir die Kiesgrube verlassen haben, wartet oben auf dem Hügel die Wall Traverse bei der heute viele Leute Burpees machen, denn die Holzquader sind ziemlich matschig.

Aporopos Matsch….. der erwartet uns nun auf Trails im Wald und dann folgt der Chain Carry. Wir dürfen eine Kette über einen Rundkurs tragen. Aber nicht irgendeinen Rundurs! Durch tiefen, und extrem zähen Matsch. Hier verlieren viele Läufer ihre Schuhe und die ersten Krämpfe machen sich bei einigen Leidensgenossen breit. Danach geht es wieder durch den Wald auf Trailpfaden, immer wieder unterbrochen durch zahlreiche Hindernisse. Die Veranstalter haben sich heute nicht lumpen lassen und alles aufgeboten was der Hindernisschrank so hergibt! Es ist eine Freude, auch wenn wir natürlich immer im Hinterkopf haben, dass die große Steigung, hinauf auf das Kitzbühler Horn noch vor uns liegt.

Wir durchqueren einen reißenden Bach über den ein Seil zum Festhalten gespannt ist. Dies erweist sich als hilfreich, denn in der starken Strömung treibt man nach einem Sturz auf den glatten Steinen gerne mal ab. Nun erwarten uns die bereits aus den letzten Jahren bekannten Kanäle nach oben. Obwohl die Steigung nur moderat ist, fordern diese Kanäle ihren Tribut, denn die Steinplatten sind glatt und Wasser fließt uns unentwegt entgegen. Immer wieder müssen wir uns in Tunnels bücken, hohe Tritte nach oben gehen und konstant nach oben laufen. Den Abschluss bildet ein Cargo Net, bevor es wieder in den Wald geht, diesmal deutlich steiler, Laufen wird zunehmend unmöglich. Wir setzen Schritt für Schritt und fressen einen Höhenmeter nach dem nächsten. Die unbefestigte Strecke, durchsetzt mit Waldboden, Wiese, Sumpfgelände und steinigen Aufstiegen lässt die Oberschenkel brennen und unsere Lungen Höchstleistungen vollbringen. Wenn man nach unten schaut wird schnell klar, dass wir viele Meter absolviert haben, aber der dem Blick nach oben offenbart scheinbar keine Annäherung an das Ende der Steigung. Wo eine kleine Ebene ist wartet ein Hindernis auf uns, welches wir fast schon dankbar begrüßen. Doch dann geht´s auch gleich weiter, wieder nach oben, wieder mit brennenden Oberschenkeln.

Und nun werden unsere Ängste endlich wahr, der Sandbag Carry nach oben folgt. Jeder von uns bekommt seinen persönlichen Sandsack, welcher natürlich nicht gerade leicht ist. Diesen muss man gefühlte 5000 Höhenmeter nach oben schleppen, sich dort einen Code merken und dann den Sandsack wieder runter schleppen. Natürlich sind es keine 5000 Höhenmeter, höchstens 100 oder so, aber gefühlt….. Wie auch immer, dieser Teil des Rennens ist (wie jedes Jahr) der Schlimmste! Wir sind soooooooo froh, als wir den Sandsack, einem der folgenden Läufer, am Ausgangspunkt wieder angekommen, übergeben dürfen. Meiner wurde mir von einem lächelnden Kollegen abgenommen. Respekt, dass der junge Mann da lächeln konnte, wahrscheinlich ist es sein erster Tirol-Beast 🙂 Vielleicht hat er aber auch über mich gelächelt. Wer weiß das schon…..?

Weiter geht´s einen Skiberg nach oben, einen Teil davon robbend unter einem Stacheldraht. Nach schier endlosen Höhenmetern wartet oben ein Rope Swing auf uns und dann eine Verpflegungsstation. Die Verpflegung ist einfach super heute. Genügend Stationen, supernette Volunteers und genug zu Essen und zu trinken erleichtern einem die schwere Aufgabe ziemlich stark. Danke an die Volunteers für die vielen, aufmunternden Worte!

Es geht immer weiter nach oben, bis einer dieser freundlichen Volunteers uns sagt „Nur noch vorne ums Eck, dann geht´s nur noch obi“. Das klingt wie Musik in unseren Ohren und bald haben wir diese schicksalhafte Stelle erreicht. Ab jetzt geht es fast nur noch bergab, natürlich unterbrochen von zahlreichen Hindernissen. Der Log Carry (Baumstammschleppen) kommt unerwartet, zum Glück sind die Gewichte jedoch fair und gut machbar. Wir sehen, dass das Tal mit dem Veranstaltungsgelände näher kommt und bald dürfen unsere Knie ausruhen, denn die Ebene ist erreicht. So schön Abstiege eigentlich sind, für die Knie sind sie Höchstarbeit!

Noch wenige Kilometer laufen, ein paar Hindernisse, wir biegen ums Eck und hören die Musik des Veranstaltungsgeländes. Wir werden von unseren Kameraden empfangen und dürfen uns am Speerwurf versuchen (übrigens heute schon dem Zweiten). Manche treffen, andere dürfen Burpees üben. Multirig, Stairway to Sparta, ein endlos langes Robben unter dem Stacheldraht, Schlammgruben, die Slippery Wall und dann geht’s auf die Schiffscontainer, wieder runter und hüüüüüüpf über´s Feuer! Ziel erreicht, Spartaner fix und fertig, aber sehr, sehr glücklich!

Was sich hier im Bericht so nüchtern anhört ist für viele von uns eines der emotionalsten Momente im Leben. Natürlich sind Geburtstage, Zeugnisüberreichungen, Hochzeiten und andere Feiern besondere Augenblicke, aber ein Zieleinlauf nach einem Spartanrace Beast gehört definitiv auch zu den großen Augenblicken eines Lebens. Vor allem, wenn es der erste ist!

Deshalb an dieser Stelle noch einmal unsere herzlichsten Glückwünsche an alle Finisher! Ihr habt eine Mega starke Leistung vollbracht. Arooooo!

Bilder findet ihr ganz viel unter unserem Bericht 🙂

5. Platz in der Teamwertung im Beast

Einen hervorragenden 5. Platz konnten wir als OCR Munich e.V. in der Teamwertung holen. Ein erster Fingerzeig unserer schnellen Läufer. Großen Respekt Leute!

 

Spartan Sprint

Über eine Streckenlänge von 7 Kilometern mit ordentlich Höhenmetern und etwa 25 Hindernissen müssen sich im Anschluss die Trifecta-Starter und Stefan beweisen. Stefan, Du hast in Tirol Deinen OCR-Einstand und wir freuen uns total, dass es Dir gut gefallen hat. Den Sprint schafft er in einer super Zeit und auch die anderen Trifecta-Starter überstehen diesen ordentlich und ohne Verletzung und rocken somit den größten Teil des Trifecta-Wochenendes.

Abends sitzen wir gemütlich beim Essen zusammen auf den Gesichtern ist (neben Müdigkeit) tiefe Zufriedenheit und etwas Anspannung bei den Startern von morgen zu sehen.

Sonntag, den 10. September 2017 – Super

Heute regnet es, so wie die ganze Nacht davor. Einige Hindernisse mussten vom Veranstalter gesperrt werden und auch heute haben wir zahlreiche Starter auf der Strecke. Insbesondere die Trifecta-Starter machen den Großteil der OCR Munich-Starter im Super aus und so ist ein ordentliches Anfeuern wichtiger denn je, denn diese tapferen Leute haben bereits über 30 Kilometer, über 60 Hindernisse und unzählige Höhenmeter in den Knochen. Und heute sind nochmal 17  Kilometer angesagt.

Gegen 11:00 Uhr hört der Regen auf und Läufer und Zuschauer wird es wieder etwas angenehmer, auch wenn die Temperaturen frisch sind. Einer nach dem Anderen kommt ins Ziel und wird von uns gefeiert. Die Leistung ist, gerade bei solchen Wetterverhältnissen nicht hoch genug einzuschätzen. Im Laufe des Tages kommen alle Super-Starter gesund ins Ziel und somit geht für viele unserer Starter ein weiterer Traum, der Traum von einer Wochenend-Trifecta in Erfüllung.

Ihr seid einfach super, herzliche Glückwünsche!

Nici erneut auf dem Treppchen

Erneut eine grandiose Leistung hat Nici geboten. In drei Rennen mit harter Konkurrenz muss sie sich in der Trifecta-Wertung nur zwei Damen geschlagen geben und kann einen hervorragenden, dritten Platz erreichen! Auch hierzu gratulieren wir herzlich! Erneut eine saustarke Leistung.

Fazit:

Es war wieder der absolute Wahnsinn! Das Spartanrace in Tirol ist definitiv einer der Saisonhöhepunkte! Auch im dritten Jahr in Folge konnte das Event alle Erwartungen voll erfüllen. Super Strecke, tolle Hindernisse, tolle Organisation und supernette Leute. Wir hatten eine hervorragende Zeit dort und freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Euer OCR-Media-Team

 

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Bilder von uns, bunt gemischt 🙂