Iron Viking Amsterdam 2018

Iron Viking – Amsterdam – Hills Edition

19.05.2018

Die erste berechtigte Frage: Hills Edition in den Niederlanden? Ja, die Frage ist berechtigt.

Am 18.05.2018 machte ich mich auf den Weg auf um meine Strong Viking Tour zu krönen. Ich hatte mich Anfang des Jahres bereits für den Iron Viking angemeldet und ein Saisonticket gekauft. Nach Osnabrück mit einem Beast, Nimjegen mit 2 Beasts und Gent mit 2 Beasts war hier nun die Möglichkeit meinen sechsten Beast für die Berserker Medaille und gleichzeitig die Iron Viking zu holen. Leider stimmt mein Trainingsplan überhaupt nicht und ich fühlte mich gar nicht fit. Egal, mal schauen. Denny war, wie immer, auch da. Für ihn sind Vikings denke ich, eher Tagesgeschäft.

An der Stelle ist eigentlich die Whats APP Gruppe Denny und Anett interessant.

Ich schreibe am Vorabend Nachts 0:43: Gerade im Hotel angekommen ich starte morgen 8:30.

Antwort Denny 4:22 (ich schlafe): Die erste Startwelle ist 9:40!

Ich früh im Vollstress zum Gelände und bin um 7:30 da. Aber nur ich und ein paar Ordner. Die gucken komisch. Ich lese meine Nachrichten und muss lachen. OK. 2 h warten in der Kälte. „Nur ein Hindernis“

Wenn ich heimlich loslaufen würde, würde ich den Time Cut schaffen. So um 8:30 dann die nächste Meldung vom Denny, komme erst 9:10 und muss dann noch Schuhe kaufen, habe nur 2 Linke dabei. Und ich dachte, ich wäre chaotisch.

Ja sowas passiert, wenn man Tagelang vorher nüchtern bleibt.

Also eins ist mal klar, Chaos ist alles.

Dann der Start:

Denn und ich 9:40, beide bereits im Tunnelblick. Die Regeln sagen, den Beast 19km + und den Warrior mit 13 km + muss man in 6 h schaffen. Bzw. die Tore schließen um 16 Uhr. Es gab zwei Startwellen 9:40 und 10:00 Uhr. Wer meinte knapp zu laufen, konnte 9:40 starten, dass war egal.

Die Hindernisse kannte ich zu 80% aus den vorherigen 5 Beasts. Es gab einige, die nach den Übungen nun gut konnte. Wenn man eins nicht schafft, nur 10 Burpees. Also auf jeden Fall machbar. Aber der Time Cut, keine Ahnung. Ich lief und lief und lief. Mein Gedanke war, nur nie gehen! Und dass habe ich durchgehalten. Als Hobby Sportler mit 46 Jahren und Übergewicht kämpfe ich jedesmal gegen mein Gewicht und Time Cuts. An Ausdauer hat es mir noch nie gefehlt. Somit war der innere Schweinehund zu besiegen. Ich verfluchte jedes Glas Wein des letzten Jahres und jedes Kilo zuviel!

Aber das Wetter war perfekt. Leicht bedeckt, kein Regen, keine pralle Sonne ca. 18 Grad. Diesmal der Parkour mit wirklich allen Hindernissen die aufzufahren sind. Über die bekannten Hindernisse berichte ich diesmal nicht, nur Neuerungen.

Eishalle: Wir durften wirklich in der Skihalle durch eine Röhre kriechen und den Skiberg raus und runter laufen. Im Sommer in den Niederlanden. Skurill und genial.

Carry: Obwohl ich ein Lastenesel bin, der Strong Viking bring ein an die Grenze. Die 25 kg Säcke jedesmal im Beast den Berg rauf und runter schleppen, finde ich extrem anstrengend.

Rutschen: Gleich 2 Rutschen, die es in sich haben, einmal eine ca. 7 m Höhe und einmal die verrückte 15 m? hohe Fjord Drop. Die Kleine ist in Ordnung, die Große hab ich nicht gemacht. Ich habe definitiv kein Höhenproblem, aber meine alte Wirbelsäule mit so einem Tempo auf eine Wasseroberfläche krachen lassen, nein, da muss ich leider passen. Ich musste auch unter „brüllen“ eines hochmotivierten Marshalls Strafburpees machen.

Als ich das zweite mal über die 3 Meter Mauer im Eingangsbereich musste, kam der Jens Reijs selbst, (der Veranstalter). Wir kennen uns ja mittlerweile. Jedenfalls, hilft er mir persönlich über die Mauer. Einerseits peinlich, anderseits war ich mächtig stolz. Das gab mir Auftrieb.

Ich habe es dann tatsächlich geschafft, um 14:50 Uhr den Time Cut zu schaffen. Unten wartete mein Mann. Ich war total fertig aber froh, dass ich nun noch 1,5 h Zeit für die 7km Lightning hatte. Ich rief meinem Mann den ich im Zielbereich sah, er soll schnell ein Bier holen, was er auch tat. Aber nachdem ich 5 Minuten gewartet habe, bin ich lieber weiter. Er war am Ende ein wenig sauer, er dachte, ich wäre im Ziel und wusste nicht, dass ich jetzt nochmal 1,5 h laufe. Für Ihn unvorstellbar, dass jemand freiwillig einen ganzen Tag lang läuft. Wir haben beide gelacht über die Geschichte.

Wir Iron Viking Läufer waren nun nach ca. 35 km wieder ziemlich allein auf der Strecke. Irgendwie war die Kraft weg, die Luft raus. Aber es wurde gekämpft. Einer für alle, alle für einen. An den Hindernissen halfen sogar die Marshalls. Die Stimmung war Wahnsinn.

Ich kam dann ca. 16:20 Uhr ins Ziel. Ich war zwar fertig und wirklich geistig „leer und ausgebrannt“ aber der Körper war in Ordnung. So gesehen, ein schönes Erlebnis.

Ich habe gehört, weiß es aber nicht genau, dass die Strecke wohl so 48 km hatte und ca. 300 Höhenmeter. Also eine Hill Edition war es nicht. Glück gehabt!

Langstrecke hat was. Ich werde im nächsten Jahr da weiter machen.

Übrigens, ein kleiner Service von Strong Viking: An einigen Hindernissen stehen Kameras und man kann sich seine Technik danach von mehreren Seiten ansehen.

 

Grüße Eure Anett